Inhouse Fortbildung Partizipative Qualitätsentwicklung

Um dem Rechtsanspruch der Nutzerinnen und Nutzer einer (psycho-) sozialen Einrichtung auf Teilhabe (BTHG / UNBRK) und der Forderung nach Einbeziehung ihrer spezifischen Sichtweise auch im Alltag gerecht zu werden, müssen Einrichtungen und Projekte oftmals ihre Strukturen und Abläufe neu ordnen. Einen guten Ansatz zur Beteiligung bietet die Partizipative Qualitätsentwicklung (PQE). Sie zielt auf aktive Teilnahme der Nutzerinnen und Nutzer an den internen Entwicklungsprozessen, verschiedenen Gremien und Diskussionsgruppen. Dadurch wird einerseits die besondere Expertise der Nutzerinnen und Nutzer sichtbar, was erheblich zur Qualitätsverbesserung der Einrichtung beitragen kann, und zum anderen wird durch solche Teilhabeprozesse das Empowerment der einzelnen Personen stark gefördert. Die Partizipative Qualitätsentwicklung wurde im Rahmen groß angelegter Forschungsprojekte von Kollegen aus Praxis und Wissenschaft vor über 10 Jahren entwickelt und seither ständig optimiert.

In dieser praxisnahen und eng an den Gegebenheiten der Einrichtung orientierten Fortbildung werden konkrete Maßnahmen entwickelt, die es ermöglichen, die Nutzerinnen und Nutzer in die vielfältigen Prozesse der Einrichtung oder eines Projektes mit einzubeziehen.

PQE ist ein Ansatz, die neuen Anforderungen durch das BTHG in die alltägliche Praxis zu integrieren. Sie steht nicht im Gegensatz zu bestehenden QM-Systemen sondern ergänzt diese, indem sie aktiv die Sichtweisen von Nutzerinnen und Nutzern wie auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufnimmt.

Da mit der Partizipativen Qualitätsentwicklung aus einem grundsätzlich anderen Blickwinkel auf Qualitätsmanagementprozesse geschaut wird, setzt die Arbeit mit PQE eine veränderte Haltung sowohl bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als auch bei den Nutzerinnen und Nutzern voraus. Es ist sinnvoll, diese Haltung in der Praxis einzuüben. Dabei werden Prozesse angestoßen, die gewohnte Routinen durchbrechen können. Um diese Prozesse besser begleiten zu können, ist die Fortbildung modular aufgebaut.

Im ersten Modul werden die Grundlagen der PQE und einige zentrale Methoden vermittelt. Eine besondere Rolle spielt auch das Veränderungsmanagement als grundsätzliche Partizipationsmöglichkeit. Eigene Vorhaben zur Einbeziehung von Klientinnen und Klienten sollen angedacht werden. Im zweiten Modul und dritten Modul geht es um die Reflexion der Praxiserfahrungen und eine Vertiefung theoretischer und methodischer Fragestellungen.

  1. Modul (2-tägig):
  • Auseinandersetzung mit dem Konzept der Partizipation als Grundhaltung für das professionelle Handeln
  • Vermittlung von Methoden und Instrumenten der Partizipativen Qualitätsentwicklung
  • Veränderungsmanagement
  • Entwicklung von eigenen partizipativen Vorhaben in der Praxis
  1. Modul (1-tägig):
  • Bestandsaufnahme und Reflexion der eigenen Projekte
  • strukturelle Partizipation in Einrichtungen
  1. Modul (1-tägig):
  • Bestandsaufnahme und Reflexion der eigenen Projekte
  • Wirkungen partizipativer Prozesse erkennen und aufzeigen

Die Module finden im Abstand von ca. 2 bis 3 Monaten statt. Da der eigenen Haltung in dieser Fortbildung ein besonderer Stellenwert beigemessen wird, ist die Zahl der Teilnehmenden auf maximal 12 Personen beschränkt.

Weitere Informationen zur Methodik:

www.partizipative-qualitaetsentwicklung.de

www.partizipation.at